Ökologischer Wahnsinn! 37 Bäume sollen für 320 neue Parkplätze weichen

Die Pläne der Verwaltung, für ein Parkhaus mit 320 Stellplätzen an der Pestalozzistraße mindestens 37 Bäume zu roden, stoßen auf heftige Kritik der Klimainitiative “Kaarster for Future”. “In einer Zeit, in der Klimaschutz und der Erhalt wertvoller Baumbestände oberste Priorität haben müssten, will man in Kaarst den entgegengesetzten Weg gehen. Mehr Parkplätze, für die alte Bäume weichen müssen, ist ökologischer Wahnsinn,” so der Sprecher des Bündnisses, Werner Kindsmüller in einer Stellungnahme.

Die kritisierten Pläne liegen dem Umweltausschuss (MUKL) für die Sitzung am 8. Juni zur Beschlussfassung vor. Im Bau- und Planungsausschuss am 22. Juni soll der Aufstellungsbeschluss gefasst werden, damit die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden können.

Während in anderen Städten die Anzahl der Parkplätze reduziert würde, soll den Autofahrern in Kaarst immer mehr öffentlicher Raum zugestanden werden, kritisiert die Initiative. Die Vorlage der Verwaltung sieht vor, dass nach Errichtung des Parkhauses, trotz Wegfalls der Parkplätze an der VHS und der bisherigen Parkplätze an der Pestalozzistraße ca. 50-70 zusätzliche Stellplätze zur Verfügung stehen. Dabei ist unklar, ob bei Umsetzung des Innenstadtkonzepts nicht sogar noch mehr Parkplätze geschaffen würden, da Modelle eine Tiefgarage im Zentrum mit bis zu 200 Stellplätzen für wegfallende oberirdische Parkplätze vorschlagen.

Für mehr Parkplätze an der Pestalozzistraße 37 Bäume zu roden, widerspreche allen ökologischen Erfordernissen. Die Klimainitiative bemängelt, dass die Verwaltung keine ökologische Gesamtbilanz vorlege, aus der sich die ökologischen Belastungen der vorgeschlagenen Maßnahme ermitteln lassen. “2019 hat der Rat ein Konzept zur Emissionsminderung in Kaarst beschlossen. Die Pläne der Verwaltung widersprechen den eigenen Klimazielen, da sie eine höhere Klimabelastung zur Folge haben werden”, so Kindsmüller.

Zudem bemängelt die Initiative, dass die Weichen für ein Parkhaus gestellt werden sollen, ohne eine Kostenermittlung, ohne die Pläne mit dem Ergebnis des Ideenwettbewerbs Innenstadt abzustimmen und ohne ein Parkraumkonzept für das Zentrum.
Kaarster for Future kündigt an, die Pläne massiv zu bekämpfen, sollte es dafür eine Mehrheit in den Ausschüssen geben.